Es ging wirklich los

18Sept2023

Gerade aus Schweden wiedergekommen, sah ich viele von euch für ein Jahr das letzte Mal, dies zu realisieren fiel mir sehr schwer. Machte vieles noch ein letztes Mal. Dann war plötzlich der Rucksack entgültigen gepackt und mir wurde bewusst, dass ich dessen Inhalt erst wieder in einer komplett neuen Umgebung sehen werde. Ein letzter gemütlicher Abend zuhause und am nächsten Morgen saßen wir im Auto nach Berlin. Auf dem Flughafen ging es direkt in die israelische Sicherheitskontrolle. Erst beantworten, was man in Israel macht, wo und wieso, anschließend wurde mein gesamtes Handgepäck auseinandergenommen und dann musste ich mich unter diskreter Aufsicht der Israelis von Mama und Hele verabschieden. Nun ging es für mich alleine weiter. Erstmal durch das Labyrinth der Flughafen Kontrolle und dann warten. Hier sah ich bereits mein Flugzeug und merkte, wie die erste Sorge von mir abfiel und ich meine Gedanken weiter nach vorne richten konnte. Nach langen theoretischen Überlegungen, wie es sein könnte, was man brauchen könnte, worauf man sich einrichten muss, ob alles gut geht oder ob ich nicht doch noch meinen Flug verpasse, ging es dann wirklich los. 

Mit dem Blick auf dieses Flugzeug, welches mich dann nach Israel bringen würde, fing ich langsam an zu realisieren, dass ich nicht mehr irgendwo in Deutschland hängen bleiben werde, sondern wirklich mich auf ins Neue machte, von dem ich bisher immer nur erzählt hatte. Ich fing an zu realisieren, dass ich jetzt meine Vorstellungen durch wahre Bilder ersetzen werde. 

Und dann saß ich in diesem Flugzeug und hörte das erste Mal kein Deutsch mehr. Ich war umgeben von Hebräisch. Den Flug verbrachte ich hauptsächlich mit Schlafen und aus dem Fenster schauen, ich hatte eine sehr gute Sicht. Und irgendwann war es wie ein Grenze im Himmel, denn plötzlich gab es keine Wolken mehr. 

Dann kam die Küste und schon sah ich Tel Aviv und kurz darauf erkannte ich auch Jerusalem. 

Als ich den ersten Fuß aus dem Flugzeug in den Flughafen setzte, konnte ich es kaum glauben, dass ich wirklich in Israel stehe. Nachdem ich mein Gepäck bekommen hatte suchte ich meinen Zug, was aufgrund der neuen Schrift etwas schwieriger war. Letztlich fand ich einen, doch beim Umsteigen wählte ich scheinbar einen S-Bahn ähnlichen Zug, wodurch ich eine Stunde später als erwartet ankam. Mit der Information es wartet ein weißes Auto auf dich stieg ich in Be'er Sheva aus. Dort stand jedoch nicht nur ein weißes Auto, sondern mindestens 15 und nach ein paar Minuten stellte ich fest, dass keines dieser Autos auf mich wartete. Leider konnte ich mit meinem Handy auch noch nicht kommunizieren, da ich noch eine europäische Nummer hat. Wie es der Zufall dann aber wollte, fragte mich eine Frau, wo ich den hin müsse und erklärte sich kurzer Hand bereit mich ins Kfar Rafael zu fahren. So kam ich dann gegen 10 Uhr abends entlich hier an und das erste was mir auffiel, war der Geruch und das Gefühl von Salzwasser in der Luft. 

 

Von meinen Hauseltern und den Mitfreiwilligen wurde ich trotz der Verspätung sehr liebevoll willkommen geheißen, was mir das ankommen um Einiges erleichterte.